Montag, 12. Juni 2017

Gedanken hinterfragen

In der letzten Zeit merke ich mehr als je zuvor, wie sehr unser Wohlbefinden von unseren Gedanken abhängt.
Ganz zu Anfang, ging es mir, wie es wohl den meisten Menschen geht, ich unterschied gar nicht zwischen mir und meinen Gedanken. Das war für mich dasselbe. Ich war das was ich dachte. Ich habe mich auch nie gefragt, ob es "meine" Gedanken" sind, wo sie herkommen. Sie gehörten selbstverständlich zu mir.
Nun hinterfrage ich schon eine Weile meine Gedanken und stelle immer öfter fest, ohne Gedanken geht es mir gut, dann kommt ein Gedanken, ich hänge an ihm und ich bin in einer anderen Welt.
Nun ist mir auch klar, warum Katie öfter mal fragt, "und ohne das was du denkst, Liebling, bist du okay?! Dieses Innerhalten und ganz schnelle überprüfen, wenn ich jetzt nicht denken würde, woran ich denke, wenn ich das alles wegtun würde, bin ich in Ordnung? Mit dieser Überprüfung, tauche ich plötzlich in der Realität auf, ich sehe den Raum um mich herum, nehme den Körper wahr, wie er sitzt, steht, sich bewegt, ich höre die Außengeräusche, jetzt -hier- in diesem Moment, ist es (meiner Erfahrung nach)  immer okay, oder richtig gut. Alles in Ordnung. Und wenn ich darüber nachdenke, ist das immer schon so gewesen. In dem jeweiligen Moment war es immer in Ordnung.Auch auf dem Zahnarztstuhl und auch als meine Mutter starb.
Könnte es wirklich so einfach sein?
Ich trau mich fast gar nicht das zu glauben, zu tief verankert ist der Glaube, ich muss vorsorgen, denn es könnte irgendwann ganz dicke kommen. Ich muss vordenken, vorbereite sein, gewappnet. Für den Supergau.
Was mich trennt von dem erleben des gegenwärtigen Augenblicks sind meine Gedanken.
Und ich fürchte ich bin süchtig danach zu denken.
Was steuert mein  "Denkenwolen", "Denkemüssen"?
Beim genauerem hinsehen kann ich erkennen, dass es Angst ist. Erfahrungen die abgespeichert wurden unter "Das hat weh getan! das muss zukünftig vermieden werden!"
Und dieser Prozess hat sich verselbstständigt. Er läuft einfach ab. Ich reagiere mechanisch auf Reize, die mit schlechten, schmerzhaften Gefühlen verbunden sind und die Spirale beginnt.
Dabei wäre es so einfach, anzuhalten. Es ist nur eine Frage... Ist das wahr? Das was du da jetzt glaubst, was du befürchtest, was dich treibt, kannst du absolut sicher wissen, dass das wahr ist?

Freitag, 24. Juli 2015

Was The Work nicht ist

The Work ist keine Therapie und kann keine ärztliche, psychotherapeutische oder psychiatrische Behandlung ersetzen. Niemand wird versprechen, dass The Work heilt. Es geht bei The Work nicht um positives Denken. Die Gedanken werden überprüft, aber nicht bewertet. Die Umkehrungen gelten auch nicht als absolute Wahrheit. Sie sind auch keine Affirmationen. 
The Work ist keine Religion. Sie schließt jede Religion ein und kann von jedem Menschen verwendet werden, ganz gleich welcher Glaubensrichtung er angehört.
The Work ist kein Motivationstraining. 
The Work ist keine intellektuelle Angelegenheit und auch keine Philosophie,
The Work ist nicht dazu da sich selbst anzugreifen, sich zu verurteilen. Ebenso wenig dient The Work dazu andere Menschen anzugreifen. Wenn Du das bei Deiner Work erlebst, hast Du irgendetwas falsch verstanden.

Was ist The Work und wer ist Byron Katie

Byron Katie ist die "Entdeckerin" einer großartigen Hilfe sein eigenes Leiden zu beenden.Sie hat eine lange Leidenserfahrung hinter sich, litt unter Depressionen, Süchten und Aggressionen. Nach einer einschneidenden Erfahrung entdeckte sie, dass sie litt wenn sie ihren Gedanken glaubte und nicht litt, wenn sie ihnen nicht glaubte. Um ihre leidvollen Gedanken zu klären entdeckte sie vier Fragen und eine Umkehrung dazu. Diese vier Fragen haben vielen Menschen auf der Welt schon wertvolle Hilfe geleistet. 
Ich habe sie und Katie vor vier Jahren entdeckt, zu einer Zeit als ich von Panikattacken und Angst gebeutelt wurde. Ich habe mir alle ihre Bücher gekauft, mir jedes verfügbare Video angesehen und einfach selbst angefangen meine Gedanken zu überprüfen. Und ich hatte seit dem keine Panikattacke mehr! Dann hatte ich eine Zeit, wo ich keine Lust hatte zu worken (meine Gedanken mithilfe der vier Fragen zu überprüfen. Wann immer ich worken sage ist dass damit gemeint.) Ich kann nicht mal sagen weshalb. Und meine Gedanken sorgten dafür, dass ich mich wieder mal ganz schön in Zeugs verrannte. Am letzten Dienstag durfte ich Katie in echt und bunt in Köln sehen und ich habe mir fest vorgenommen wieder jeden Tag zu worken.
Und ich möchte einige zur Work mit Menschen teilen. Ich selber bin kein Coach oder Mitglied im vtw. Ich bin einfach nur eine Übende.Ich habe kein Zertifikat oder Ähnliches, ich teile nur mit Euch meine persönlichen Erfahrungen mit The Work.
Von der Website des vtw ( vtw-the-work.org ) 
habe ich die ersten grundlegenden Schritte zur Work übernommen und möchte sie mit Euch teilen:





The Work anwenden – so geht's

Die Anwendung von The Work gliedert sich in drei einfache Schritte:
  1. Fülle das Arbeitsblatt "Urteile über deinen Nächsten" aus
  2. Beantworte vier Fragen
  3. Finde Umkehrungen und Beispiele

Urteile über deinen Nächsten

Bereits als Kinder lernen wir, dass wir andere Menschen nicht verurteilen sollen. Dennoch tun wir es innerlich ständig. Wir wissen besser, wie unsere Freunde sich verhalten sollten, wie unsere Kinder uns behandeln sollten, was für unsere Eltern das Beste wäre ...
Was wir über andere denken, sprechen wir jedoch meistens nicht aus, sondern verschweigen und unterdrücken es. Mit diesen unterdrückten Gedanken arbeitet The Work. Sobald wir damit anfangen, die Gedanken intensiv, offen und frei zu hinterfragen, beginnt ein erhellender Prozess der Selbsterkenntnis.
Der Einstieg in The Work ist am einfachsten, wenn du zunächst das Arbeitsblatt "Urteile über deinen Nächsten" ausfüllst. Entscheide dich für einen Menschen, dem du noch nicht vollständig vergeben hast. Es ist unerheblich, ob dieser Mensch noch lebt oder bereits verstorben ist. Werde still, geh nach innen und spüre, was jetzt in diesem Moment in dir ist.
Zensiere dich nicht, sei nicht weise oder spirituell. Versuche die Wut, den Ärger, die Enttäuschung, den Schmerz noch einmal so zu erleben, als wärest du jetzt in der entsprechenden Situation. Beantworte jede Frage ausführlich und berücksichtige jeden stressvollen Aspekt, der dir über die andere Person in den Sinn kommt. Jetzt ist die Gelegenheit, deine Urteile auf dem Papier zum Ausdruck zu bringen.

Beantworte die vier Fragen

Jede Aussage auf dem Arbeitsblatt wird nun mit vier Fragen untersucht:
  1. Ist das wahr?
  2. Kannst du dir absolut sicher sein, dass das wahr ist?
  3. Wie reagierst du, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  4. Wer wärst du ohne den Gedanken?
Wichtig: Bei dem, was du auf dem Arbeitsblatt zu Punkt 1 geschrieben hast, stellst du nicht deine eigenen Gefühle infrage, sondern die Aussage, die dein Gefühl hervorgerufen hat. Beispiel: "Ich bin wütend auf Annette, weil sie mir nicht zuhört." Die Aussage, mit der wir arbeiten, lautet: "Annette hört mir nicht zu."

Finde Umkehrungen und Beispiele

Bilde eine Umkehrung und finde drei echte, überzeugende Beispiele, die für dich belegen, dass diese Aussage auch wahr ist. Eine Aussage kann ins Gegenteil, auf die andere Person und auf dich selbst umgekehrt werden. Manchmal ist auch die Umkehrung zu „mein Denken“ möglich.
Zum Beispiel kann „Paul versteht mich nicht“ zu „Paul versteht mich“ umgekehrt werden. Eine weitere Umkehrung ist „Ich verstehe Paul nicht. Eine dritte Umkehrung wäre „Ich verstehe mich selbst nicht“.
Bei den Umkehrungen kannst du erfinderisch und spielerisch sein. Durch den Spiegel anderer entdeckst du ungekannte Seiten von dir selbst.